Archiv des Autors: shallermann
„Wie lösen wir den Pflegenotstand?“ Maischberger, ARD, 18.04.2018
Gestresste Pflegekräfte, entnervte Verwandte, ratlose Politik – so dramatisch beschreiben Betroffene und Medien die aktuelle Lage in der Altenpflege.
Jetzt verspricht der neue Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass es in drei Jahren „Pfleger und Gepflegten spürbar besser“ gehen werde.
Alles nur leere Worte? Wie kann die Lage in den Altenheimen verbessert werden? Wird das lukrative Geschäft Pflege auf dem Rücken der Heimbewohner ausgetragen? Was kann die Bundesregierung für die Millionen Menschen tun, die ihre Angehörigen pflegen?
„Rückblickend frage ich mich, wie ich das alles geschafft habe.“
Susanne Hallermann pflegte über 10 Jahre ihre Großmutter, geriet in Hartz IV und engagiert sich heute für tausende Menschen mit ähnlichem Schicksal.
„Wer zu Hause pflegt, riskiert den sozialen Abstieg.“ Pflegende Angehörige würden oft allein gelassen und vereinsamten. „Sie sind die Verlierer, dabei würde die Pflege in Deutschland ohne sie zusammenbrechen“, sagt die ausgebildete Krankenschwester. Wenn die Politik nicht reagiere, werde das massiv unterfinanzierte System zusammenbrechen, warnt die zweifache Mutter.
Deutliche Verbesserungen für pflegende Angehörige gefordert!
+++ PRESSEMITTEILUNG ++
EINE KOALITION FÜR GUTE PFLEGE
wir pflegen fordert Neu-Orientierung des Pflegesystems
Hier unsere Presse-Mitteilung in einer PDF – Version.
Entlastungsleistungen für pflegende Angehörige – Verschenkte Millionen ??
Das Nicht-Inanspruchnehmen von Leistungen aus der Pflegeversicherung ist unter anderem auf mangelnde Beratung zurückzuführen. Das hat die ZQP-Studie gezeigt und das ist auch das, was pflegende Angehörige seit Jahren anprangern.
„Doch selbst die, die Bescheid wissen, können solche Entlastungen im Pflegealltag oft nicht nutzen, denn es fehlt vielerorts an Angeboten, die von diesem angeblich verschenkten Geld zu bezahlen wären“ sagt Elke Wenske, pflegende Ehefrau. Die wir pflegen Landessprecherin Hessen spricht damit vielen pflegenden Angehörigen aus der Seele.
Lesen Sie hier unsere Pressemitteilung in ganzer Länge – als PDF Version !
DAS GESETZ – EIN SKANDAL !!
Gudrun Born pflegte ihren Mann 17 Jahre, engagierte sich in dieser Zeit aktiv im Aufbau von Nachbarschaftshilfen und schrieb Bücher. Weil sie erlebte, wie das System pflegende Angehörige im Stich lässt. Nun engagiert sie sich bei wir pflegen und wir danken ihr für diesen gelungenen Bericht über ihre Taten und Ideen…. mit 86 Jahre weise und voller Power!
Gudrun Born ist in unserem Team DIE Rentenexpertin, hat die Zahlen „auseinanderklamüsert“ und jährlich aktualisiert – eine Frankfurterin, die KLARTEXT redet und den roten Faden immer aufgreift ? !
Hier finden Sie den Presseartikel aus der Frankfurter Neuen Presse vom 27.01.2018 in einer PDF-Version in voller Länge!
ZDF WISO: Verbesserungen in der ambulanten Pflege? 08.01.2018
WAS KOMMT BEI DEN PFLEGENDEN ANGEHÖRIGEN UND DEN PFLEGEBEDÜRFTIGEN DENN WIRKLICH AN?
WISO fragt nach und pflegende Angehörige nach der Realität der so propagierten Verbesserungen im ambulanten Pflege-Bereich.
Die Erfahrungen sind erschütternd und Antje Mayer, die ihren Mann seit 3 Jahren pflegt, steht für so viele Betroffene. Sie lebt ländlich im Oldenburger Raum, konnte ihren Beruf aufgrund der hohen Pflegeleistung für ihren Mann, der 2014 an M. Parkinson erkrankte, nicht mehr ausüben, auch nicht in Teilzeit. Nun leben sie von dem Pflegegeld und der Rente ihres Mannes.
Die Entlastungsleistungen kann sie nicht in Anspruch nehmen, da die von den Pflegekassen vorgeschriebenen Zulassungen nur einige wenige Anbieter vorhalten. Der finanzielle Gewinn ist zu gering… So stehen pflegenden Angehörigen die Leistungen zur nötigen Entlastung zwar zu, können aber nicht abgerufen werden.
Roswitha Haug – Henseler aus Tübingen ist Heilpraktikerin, auch sie kann ihren Beruf nicht mehr ausüben, denn ihr Mann hat nach einem Infarkt den Pflegegrad 5. Sie findet keinen Kurzzeitpflegeplatz für ihn und auch keine Tageseinrichtung – der Pflegegrad ist zu hoch, die Pflege zu schwer und Kurzzeitplätze nicht vorhanden.
Die beiden pflegenden Frauen sprechen für Zigtausende in ähnlicher Problematik und wir danken für die authentischen, klaren und sehr berührenden Berichte. Unser Dank gilt auch Karen Grass vom ZDF, die ihr Gesuch über das Netzwerk von wir pflegen e.V. teilte, fündig wurde und mit ihrem Bericht die Realität vieler pflegender Angehöriger vor Augen führt.
GUT GEMEINT IST NICHT GUT GEMACHT – daher ist es wichtig, das pflegende Angehörige, als größte Pflegesäule in Deutschland, mehr Rechte und mehr Mitsprache bekommen – als Interessenvertretung setzen wir uns dafür ein.
Hier der Link zum Beitrag (5´44) vom 08. Januar 2018 im ZDF:
GEK BARMER Pflegereport 2017
Zu wenige Betreuungsplätze für junge Pflegebedürftige
Berlin, 9. November 2017 – In Deutschland fehlen bundesweit tausende Betreuungsplätze für junge Pflegebedürftige. Das geht aus dem Pflegereport der BARMER hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Demnach gibt es laut einer repräsentativen BARMER-Umfrage bei Pflegebedürftigen unter 60 Jahren, beginnend mit dem frühen Kindesalter, etwa 4.000 teilstationäre und rund 3.400 Kurzzeitpflegeplätze zu wenig. Zudem können junge Pflegebedürftige häufig nicht so wohnen, wie sie es bevorzugen, weil die entsprechenden Angebote fehlen.
Diese Tatsache ist unter Betroffenen schon lange Thema und bekannt – gut, das nun endlich Zahlen vorliegen – jetzt ist die Politik gefordert, klare Rahmen vorzugeben – klar, eindeutig und nicht auf“Freiwilligkeit berufend“, sondern am BEDARF DER BETROFFENEN ! Ihr Team ADP
„Für junge Pflegebedürftige geht das Angebot an geeigneten Pflegeplätzen an deren Bedürfnissen vorbei, Wunsch und Wirklichkeit klaffen häufig auseinander. Die Situation der jungen Pflegebedürften muss dringend verbessert werden, und zwar kurzfristig. Hier sind Politik, Pflegekassen und Leistungserbringer gleichermaßen gefragt“, forderte Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER.
Junge Pflegebedürftige haben andere Wünsche als ältere
Laut dem BARMER-Pflegereport gab es im Jahr 2015 insgesamt 386.000 Pflegebedürftige unter 60 Jahren. Das entspricht 13,5 Prozent der 2,86 Millionen Pflegebedürftigen mit den Pflegestufen I bis III. Sie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von älteren Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.
Während der weitaus größere Teil aller Pflegebedürftigen weiblich ist, verhält es sich bei den jüngeren genau entgegengesetzt. So gab es unter ihnen im Jahr 2015 „nur“ 175.000 weibliche, aber 211.000 männliche Pflegebedürftige. Insgesamt haben die jüngeren Betroffenen andere Krankheitsbilder und leiden eher selten an Demenz oder den Folgen von Schlaganfällen.
Nach der Analyse des Reports haben 35 Prozent Lähmungen, 32 Prozent Intelligenzminderungen, 24 Prozent eine Epilepsie und zehn Prozent das Down-Syndrom. „Junge Pflegebedürftige haben ganz andere Bedarfe als ältere. Dem müssen Pflegeeinrichtungen künftig verstärkt Rechnung tragen“, sagte der Autor des BARMER-Pflegereports, Prof. Dr. Heinz Rothgang von der Universität Bremen.
Zu wenig geeignete Plätze für pflegebedürftige Kinder und Jugendliche
Gerade für pflegebedürftige Kinder und junge Erwachsene bleibt der Wunsch nach einem selbststimmten Wohnen häufig unerfüllt. Wie die eigens durchgeführte Umfrage von mehr als 1.700 Versicherten ergeben hat, würden gerne 35 Prozent der Zehn- bis 29-Jährigen in eine Wohngruppe ziehen. Jedoch hat etwa jeder zweite Pflegebedürftige in dieser Altersklasse angegeben, dass sich sein Wechsel in eine Wohngruppe, aber auch in ein Pflege- oder Behindertenheim, deswegen zerschlagen hat, weil kein Platz in der Einrichtung vorhanden war.
„Die unerfüllten Wünsche nach einem selbstbestimmten Wohnen vieler junger Pflegebedürftiger müssen für Politik, Bauwirtschaft und Interessensverbände ein Ansporn sein, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Erforderlich sind mehr ihrem Alter angepasste Wohnplätze für Kinder, Jugendliche und sehr junge Erwachsene“, sagte Straub.
Wunsch nach Kurzzeitpflege gut doppelt so hoch wie derzeit machbar
Vor allem bei der Kurzzeitpflege gibt es massive Versorgungslücken. So nutzen derzeit neun Prozent der jungen Pflegebedürftigen mindestens einmal im Jahr die Kurzzeitpflege. Tatsächlich aber würden gerne 19 Prozent auf dieses Angebot zugreifen. Damit ist der Wunsch nach Kurzzeitpflege um mehr als 100 Prozent höher, als er tatsächlich realisierbar ist.
Defizite gibt es auch bei der Tagespflege, die lediglich 13 Prozent in Anspruch nehmen, wobei 20 Prozent den Wunsch danach hegen. Als wesentlichen Grund, warum die teilstationäre Pflege und die Kurzzeitpflege nicht wie gewünscht genutzt werden, gaben 43 beziehungsweise 40 Prozent der Betroffenen den Mangel an entsprechenden Angeboten für die jeweilige Altersgruppe an. Für 31 beziehungsweise 27 Prozent der betroffenen Befragten waren keine Angebote für die eigene Erkrankung vorhanden. „Die ergänzenden Pflegeleistungen, die die häusliche Pflege stärken sollen, würden insgesamt mehr genutzt werden, wenn die alters- und erkrankungsspezifischen Angebote gegeben wären“, sagte Rothgang.
Hier der komplette GEK Barmer – Pflegereport 2017 in PDF-Version
DAK Pflegereport 2017 Demenz- Angehörige am Ende ihrer Kräfte
Dieser Report zeigt genau das, was pflegende Angehörige insgesamt seit Jahren fordern und brauchen – alle Ergebnisse finden sich in den Leitlinien der bundesweiten Interessenvertretung pflegender Angehöriger – dafür setzen wir uns weiterhin ein.
Denn Pflege zuhause ist nicht nur von über 90% der Bundesbürger gewünscht, sondern auch möglich !!
Allerdings mit deutlich transparenter Information, besserer Unterstützung und Entlastung und sozialer Absicherung der pflegenden Angehörigen – zeitnah, paritätisch finanziert und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe definiert!
Die komplette Pressemeldung finden Sie hier & den Folienvortrag von Prof. Dr. Klie hier !
FAKT IST! Stiefkind Pflege – Was sind dem Staat die Alten wert ?
Der Großteil der Pflegebedürftigen in Deutschland (73%) wird zuhause betreut, von pflegenden Angehörigen. Doch Pflege ist teuer und kompliziert. Angehörige geraten häufig an Ihre körperlichen und finanziellen Grenzen, weil die nötige Unterstützung & Absicherung fehlt !
Susanne Hallermann, Koordinatorin der Initiative gegen Armut durch Pflege, war eingeladen, um in der politischen Diskusions-Runde FAKT IST! vom mdr am 16.10.2017 die Interessen der pflegenden Angehörigen zu vertreten.
Die Situation von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen hat sich auch nach den letzten drei Pflegereformen leider nur minimalistisch verbessert – die Verlierer sind immer noch die schwächsten Glieder in der Pflegelandschaft!
Daher ist es jetzt nötiger denn je, dass wir uns für verbesserte Rechte & Unterstützung pflegender Angehöriger einsetzen, damit sie eine Stimme haben und die Verbesserungen auch dort ankommen, wo sie hingehören !!!
Hier geht es zur kompletten Sendung (58`) & Hintergrundinfos