Betroffene kommen zu Wort!

Bei der Initiative Armut durch Pflege kommen Betroffene zu Wort. Ihrer Berichte illustrieren das hohe Armutsrisiko in der Familienpflege und ein Pflegesystem das Familienpflege und pflegende Angehörige diskriminiert zugunsten von Pflege im Heim.

Das wollen wir ändern – gemeinsam mit betroffenen pflegenden Angehörigen und Ihrer Unterstützung. Lesen Sie selbst, wie Betroffene ihre Situation beschreiben:

„Durch das Abrutschen in Hartz IV ist der Tiefpunkt unseres Lebensstandards erreicht“ – Frau W. ist 53 Jahre alt, pflegt seit 20 Jahren und lebt in Rheinland-Pfalz

„Mit Hartz IV wird man daran gehindert, für das eigene Alter vorzusorgen“ – Herr B. (54) pflegt seit 8 Jahren seine Mutter und lebt in Sachsen

„Von unserem Staat werden wir allein gelassen“ – Frau K. (60) pflegt seit 17 Jahren ihren Mann und lebt in Bayern

Jahrelang gab es keine finanzielle Unterstützung – Herr S. (61) pflegt seit 18 Jahren seinen Sohn und lebt in Hamburg

„Ich pflege mit all den Ungewissheiten und Risiken für meine Zukunft“ – Frau F. (58) pflegt seit 16 Jahren ihre Mutter und lebt in Baden-Württemberg

„Ich bin immer mehr in Schulden geraten“ – Herr M. (56, pflegt seit 14 Jahren seine Frau und lebt in Hessen

„Ich kämpfe um Anerkennung: Pflege ist Arbeit“ – Frau M. (38) pflegt seit 11Jahren ihren Sohn und lebt in Hamburg

„Mit außerordentlich viel Entbehrungen leben“ – Herr G. (69) pflegt seit 46 Jahren seine Frau und lebt in NRW

„Als wenn wir uns bereichern wollten“ – Frau R. (65) pflegte 5 Jahre ihre Mutter und lebt in Niedersachsen

„Ich tue alles dafür, kein Sozialfall zu werden“ – Frau S.-E. (51) pflegt seit 8 Jahren ihren Mann und lebt in Hessen

7 Gedanken zu “Betroffene kommen zu Wort!

  1. Ich pflege seit mehreren Jahren meine demente Mutter. Ich bin Vollzeit berufstätig und habe über eine Vermittlungsagentur eine osteuropäische Haushaltshilfe organisiert. Dies ist eine zwar schwierige aber noch akzeptable Lösung. Mir wurde vorher gesagt, dass ich diese von der Steuer bis zu 4.000 € jährlich absetzen kann, was aber vom Finanzamt abgelehnt wurde, da sie keine Auskünfte über das Vermögen der zu pflegenden Person hätten. Eine Einspruchsfrist habe ich verpasst, da ich pflegerisch gerade sehr viel zu tun hatte. Nun hat sich auch noch die Zollbehörde gemeldet und mich vorgeladen, da sie angeblich gegen eine unserer entsendenden Firmen wegen Mindestlohnverstoß ermitteln. Diesen Termin hatte ich wahrgenommen, muss nun aber ständig noch irgendwelche Fragen beantworten und Unterlagen einreichen. Als hätte ich nicht so schon genug zu tun. Ich rechne damit, dass wenn sie am Schluss was finden, ich diese Strafe und alles weitere bezahlen muss. Dies belastet mich sehr, da ich neben meinem Vollzeitjob und trotz Haushaltshilfe ja auch noch sehr viel Arbeit in der Pflege und Administration leisten muss. Aber dem deutschen Staat ist das egal, wenn er seine „Pflegekräfte“ zusätzlich zur Arbeit, physischen und psychischen Belastung auch noch finanziell kaputt macht.

    • Liebe „Frau Rita“,

      das ist ja keine schöne Geschichte und gerne würden wir mit Ihnen in Kontakt treten – könnten Sie uns Ihren Wohnort oder Ihre Telefonnummer zukommen lassen? Geht auch per Mail an initiative@armutdurchpflege.de – Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

      Mit lieben Grüssen

      Susanne Hallermann
      Koordinatorin der Initiative ADP

  2. Hartz IV –
    Schikane, unbearbeitete Anträge, Beleidigungen… die Liste sich ergänzen. All dies erlebe ich, seit ich pflege. Die Würde des Menschen wird jeden Tag angetastet. Die Politiker lassen uns, die wir pflegen und somit Verantwortung übernehmen und soziale Kompetenz zeigen, im Stich.
    Verbesserungen kann ich keine darin sehen, wenn ich für das was ich leiste auch noch von Mitarbeitern einer Behörde, wie z.B. das Jobcenter, beschimpft werde.

    • Liebe Frau K.

      Vielen Dank für Ihren Kommentar – ja, so ergeht es Zigtausenden und das ist wahrlich diskriminierend.
      Daher setzen wir uns für Verbesserungen in der sozialen Absicherung und für wirkliche Teilhabe ein – seien Sie gerne dabei – gemeinsam sind wir stärker!

      Melden Sie sich gerne – pflegende Angehörige sollten zusammen halten ? – Mit lieben Grüßen aus Münster

      Susanne Hallermann für Team ADP

  3. hallo ich bin 29 jahre jung bin in ein Altenheim.meine famiele würde mich sehr gerne nach hause holen.und dort pflegen leider fehlt dazu das Geld.ich würtde auch gern nach hause zurück kehren.ich bin traurig das ich im alten heim untergehen werde da es an finaziellen mitteln fehlt.ich wäre sogerne wieder bei meiner tochter.ich denke das kann mann gut verstehen oder.zu meiner Erkrankung ich bin qwährschnittsgelähm durch einen Autounfall.nur da es an der Politik happert soll ich im heim leben.ich bin todtraurig.

    • Liebe Diana,

      entschuldigen Sie meine verspätete Antwort – leider ging es nicht früher.
      Im Team der Initiative ADP arbeiten wir alle ehrenamtlich und sind oftmals noch aktiv pflegend.

      Ihr Unfall ist ja tragisch und ganz schlimm ist es, dass Sie mit Ihrer Querschnittslähmung so jung in einem Altenheim untergebracht sind!
      Das tut mir sehr leid und gerne würden wir mit Ihnen telefonieren – wäre es möglich für Sie?
      Vielleicht verraten Sie uns per Mail Ihren Wohnort, dann könnte sich der zuständige Landesansprechpartner bei Ihnen melden.
      Wenn Sie mögen, schreiben Sie uns doch auch Ihre Telefonnummer, wo wir Sie gut erreichen könnten.

      Die Telefonnummer der Initiative ADP ist 02504 – 6967725 (mit Anrufbeantworter).

      DANKE für Ihren offenen Kommentar und ich schreibe Ihnen unsere Rückantwort auch noch per Mail ? !

      Alles Liebe und Gute für Sie und mit lieben Grüßen aus Telgte (bei Münster – NRW)

      Susanne Hallermann, Koordinatorin im Team ADP

  4. mein name ist sylvia Pöttrich,ich bin 50 jahre alt und Pflege meinen Sohn David seid 32 Jahren…schwere geistige behinderun und Autismus,ausserdem diabetesTyp 1 nach Toxoplasmose in der schwangerschaft…ich habe noch 4 weitere gesunde Söhne…mich berühren diese Themen sehr,weil es uns genauso geht…David wirdvon 7 bis 14 uhr in im FFB betreut….an eine Arbeit ist nicht zu denken:(

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